Biersorten und Biervielfalt in Baden-Württemberg

Für Bierliebhaber: Amber Ale bis Zwickel - Biersorten in den Braustätten und Gasthäusern

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Auswahl an Biersorten – © Christopher Wesser – Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW).

Von Amber Ale bis Zwickel finden Bierliebhaber eine breite Auswahl an Biersorten in den Braustätten und Gasthäusern im Süden

Zu den kulinarischen Besonderheiten in Deutschlands Süden gehört vor allem das Bier. Neben Bayern hat Baden-Württemberg die meisten Brauereien und Biere in Deutschland aufzuweisen. Insgesamt 189 Braustätten garantieren eine Vielfalt an Biersorten, die ihresgleichen sucht. Jeder Brauer hat seine eigenen Bierspezialitäten im Programm und so können Verbraucher aus über 1.500 Bieren ihren ganz persönlichen Favoriten wählen.

Für die Qualität des Bieres steht seit 500 Jahren das Deutsche Reinheitsgebot. Bereits 1516 wurde festgelegt, dass Bier lediglich aus Wasser, Hopfen und Gerste hergestellt werden darf. Erst später wurde auch die Hefe zugelassen.

Der Klassiker unter den Biersorten aus Baden-Württemberg ist das Pils. 1842 im böhmischen Pilsen zum ersten Mal ausgeschenkt, ist es heute in Baden-Württemberg mit einem Marktanteil von etwa 40 Prozent das beliebteste und am meisten getrunkene Bier. Die hell-goldfarbene Biersorte mit einem Alkoholgehalt von etwa 4,8 Volumenprozent passt zu jeder Gelegenheit und ist der ideale Begleiter eines Menüs.

Mit einem Anteil von über 15 Prozent ist auch das Export aus der Biervielfalt im Süden Deutschlands nicht wegzudenken. Das milde, hell-goldgelbe Bier war ursprünglich wegen seiner längeren Haltbarkeit für den Vertrieb in entfernten Gebieten bestimmt. Heute ist es auch auf den Heimatmärkten der Brauer eine der beliebtesten Sorten und wird in Baden-Württemberg auch “Halbe” (1/2 Liter) oder “Helles” genannt. Bei einem zünftigen Vesper im Biergarten ist ein Export die ideale Begleitung.

Das Weizenbier ist das typische Biererzeugnis in Deutschlands Süden und gehört in jeden Biergarten in Baden-Württemberg. Getrunken wird es aus eigenen Weizenbier-Gläsern, die man an ihrer hohen, unten schmal zulaufenden Form erkennt. Bei der Herstellung wird neben Gerste mindestens 50 Prozent Weizenmalz verarbeitet. Besonders frisch schmeckt das Bier wegen seines hohen Gehalts an Kohlensäure. Bleibt nur noch die Frage: helles oder dunkles Weizen, kristallklar oder naturtrüb, leicht oder sogar alkoholfrei? Auch beim Weizenbier ist die Vielfalt der Sorten groß.

Immer beliebter wird das süffig-würzige Zwickel, ein naturtrübes, noch unfiltriertes Bier. Ursprünglich war das Zwickel nur die Probe, die beim Brauprozess vom Braumeister direkt aus dem Lagertank genommen wurde. Da es nicht filtriert wird, ist es besonders reich an Vitaminen und Mineralstoffen und wird von immer mehr Brauereien angeboten.

Eine Spezialität unter den Biersorten aus Baden-Württemberg ist das Bockbier, ein besonders süffiges Starkbier mit einem hohen Alkoholgehalt von über sechs Volumenprozent. Charakteristisch ist der kräftige Malzgeschmack, der den Bieren zum Teil eine süße Karamellnote verleiht. Damit ist der Bock ein willkommener Begleiter zu Süßspeisen und Desserts.

Zu diesen Klassikern gesellt sich in den letzten Jahren immer öfter so manche ausgefallene Biersorte. 500 Jahre nach Einführung des Deutschen Reinheitsgebots entdecken die Brauerinnen und Brauer im Süden die Freude am Experimentieren neu. Ob in einer der neuen Mikrobrauereien oder in traditionsreichen Familienbetrieben: Vom Amber Ale bis zu Porter und Stout beweisen die Braumeister, welche Geschmacksvielfalt sich aus qualitätvollen Hopfen- und Malzsorten kreieren lässt.

Was diese Vielfalt zeigt: In Deutschlands Süden wird Bier nicht nur im Gasthaus oder in geselliger Runde getrunken. Es wird immer mehr als Begleiter eines mehrgängigen Menüs geschätzt, da sich zu jedem Gang die passende Biersorte finden lässt. Am schönsten lässt sich Bier aus Baden-Württemberg aber noch immer in einem Brauereigasthof oder in einem der vielen Biergärten genießen.